Die Gestalttherapie wurde von dem deutschen Psychiater und Psychologen Fritz Perls und seiner Frau, der Psychologin Lore Perls, Anfang der vierziger Jahre aus Kritik und in Abgrenzung zur Psychoanalyse entwickelt und zusammen mit dem amerikanischen Soziologen Paul Goodman 1951 als theoretisches Konzept formuliert.

Gestalttherapie ist eine der grundlegenden Therapieformen der Humanistischen Psychologie
Die philosophischen Wurzeln entstammen dem Existentialismus, in der Theorie des Dialogs von Martin Buber, der Phänomenologie, der Gestaltpsychologie, der Feldtheorie, dem Holismus, wie auch aus dem Taoismus und dem Zen.

Der Mensch wird als Individuum mit seiner Lebensgeschichte, wie auch in Interaktion mit einem sozialen Feld und den gesellschaftlichen Bedingungen als Hintergrund seiner aktuellen Situation gesehen. Die phänomenologische, experimentell-kreative, ganzheitliche und am Prozess orientierte Vorgehensweise der Gestalttherapie bietet eine gute Grundlage für das Verstehen von persönlichen, gruppendynamischen und institutionellen Prozessen und das Erkennen von Zusammenhängen.

Gestalttherapie ist ein ganzheitliches, kreatives therapeutisches Verfahren zur Behandlung von psychischen und psychosomatischen Erkrankungen und ein präventives Verfahren zur Stärkung und Entwicklung der Persönlichkeit.

Kreative Medien unterstützen die Entwicklung von Perspektiven  und erschließen so neue Lebensinhalte und Lebensentwürfe. Die Aufmerksamkeit wird nicht nur auf die krankmachenden und problematischen Erfahrungen gelenkt, sondern auch auf vorhandene Potenziale und Möglichkeiten, um so bestehende Ressourcen zu stärken und Selbsthilfefähigkeiten zu entwickeln.

Letztlich geht es um Bewusstheit, um in seiner Lebenswelt zurechtzukommen. Um die Bereitschaft, mit emotionalem Glück und emotionalen Leiden verantwortlich umzugehen und zu teilen. In Beziehung zu treten und für sich und mit anderen einen Sinn im Leben zu finden.

Veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung des HIGW.